N a c h r u f    a u f    C h r i s t o f    S t ä h l i n

Schriftsteller - Liedermacher - Kabarettist

Geboren am 18. Juni 1942 in Rothenburg ob der Tauber, verstorben am 9. September 2015 in Hechingen.

Lieber Christof Stählin,

Du und Deine Stimme fehlen uns !

Du hast unseren Intellekt und unseren Geist gefüttert. Hast unsere Seelen gelabt mit Deiner anspruchsvoll gedrechselten Kunst, als Meister-Dichter, Sänger, Musiker und Freund.

Im Nachblick warst Du ein großes Glück für alle uns Beteiligten, Macher-Innen, Durchführer-Innen und Teilnehmer-Innen der mittlerweile historischen Lißberger Drehleier- und Dudelsackfestivals.
Es war ein großes Glück, dass Kurt und Heinke Reichmann Dich damals als Burg Waldeck Veteran auf unsere Treffen holten, auf die Drehleier- und Dudelsack Festivals nach Reichelsheim in den Odenwald, beginnend mit dem ersten Treffen im Mai 1974, mit Zwischenstationen auf dem Burggelände in Dreieichenhain ab Mai 1980 und dem endgültigen Festival-Domizil in Lissberg im Vogelsberg ab dem Mai 1982.

Bis zum letzten "Lißberger Drehleier- und Dudelsackfestival" im Mai 2009 warst Du immer der ersehnte Höhepunkt der Musiktage, immer am Samstag-Abend und immer als letzter Barde auf der Bühne. Mit Deinen letzten geschliffenen Worten, die uns in ihrer beeindruckend leisen und eindrucksvollen Weise auf dem Nachhauseweg begleiteten und die in unser aller Ohren nachdrücklich und zuletzt widerhallten.

Dank Dir für jedes Wort, jeden Gedanken und jeden Vihuelaklang, den wir von Dir Live erhaschen durften.

Graphik: Hans-Ludwig Jessl, 2007 Frankfurt a.M.

Du hast Dich oft beklagt über Kurts Drehleier-Bühnenhintergrund, der zuweilen die Festivalbühne hinterlegte. Hast Dich beklagt, dass Du Dich verschlungen fühltest von den Motiven hinter Dir, wenn Du mal nicht in der Sanktuarität der Lissberger Kirche aufgetreten bist, aber glaube mir, unsere Augen und Ohren hingen immer an Deinen Lippen und folgten Deinen Versen. Von der Bühne weg in die von Dir dargebrachte Christof Stählin Welt, die Du so kraft- und eindrucksvoll in unsere Köpfe projizieren konntest.

Danke Christof, mit Deinem „C-Dur“, das uns Musikern mit dem Bordun in Bescheidenheit versöhnen ließ, Deine Aphorismen, die uns die Leichtigkeit eines denkenden Menschen erleben ließen, der Du uns Kultur vom Feinsten und Elegantesten dargebracht hast.

Du und Deine Stimme fehlen uns !

Hans-Ludwig „Lui“ Jessl, Frankfurt a.M., September 2015

 



Homepage von Christof Stählin:

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